Warum Produktionsläger SAP EWM brauchen

Lesen Sie unseren Leitfaden zu SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) und erfahren Sie, wie Ihr Unternehmen damit die tägliche Lagerhaltung verbessern und gleichzeitig die Kosten senken kann.

Was passiert, wenn die Produktionslinien in Bewegung bleiben, das Lager dahinter aber nicht? Materialien kommen zu spät an. Die Montage kommt ins Stocken. Aufträge geraten in Verzug. Und warum? In der Regel liegt es an der schlechten Koordination zwischen Produktion und Lager. Manuelle Nachverfolgung, unklare Aufgabenprioritäten und fehlende Bestandsaktualisierungen summieren sich - und verursachen erhebliche Kosten.

SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) ändert dies. Es bringt Struktur in den Lagerbereich der Produktion und reduziert die Verzögerungen und Fehler, die alles ausbremsen. Möchten Sie wissen, wie es funktioniert und wo es den größten Unterschied macht? Lesen Sie weiter.

Die Entwicklung des Produktionslagers

Produktionslager brauchten nicht immer komplexe Systeme. Jahrelang reichten Tabellenkalkulationen, einfache WMS-Tools und manuelle Routinen aus. Doch mit der Umstellung auf Just-in-Time-Fertigung, höhere Individualisierung und kürzere Vorlaufzeiten änderte sich die Situation. Von Lagern wird nun erwartet, dass sie schneller arbeiten, weniger Fehler machen und mit der Produktion synchron bleiben - und das alles gleichzeitig.

Einige Probleme sind neu, während andere schon seit Jahrzehnten bestehen. Aber aufgrund ihres Umfangs und ihrer Geschwindigkeit stellen sie jetzt größere Risiken dar. Eine kleine Verzögerung oder eine falsche Kommissionierung kann Produktionslinien zum Stillstand bringen, die rund um die Uhr laufen.

Trotz aller Veränderungen bleibt eines gleich: Das Lager ist nach wie vor ein Teil des Produktionsprozesses. Aber jetzt ist seine Rolle aktiver, vernetzter und zeitkritischer denn je. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, setzen viele Hersteller auf fortschrittlichere Systeme, die diese wachsende Komplexität bewältigen können.

SAP EWM ist eine dieser Lösungen - und wie die Produktionslagerhaltung selbst ist sie nicht über Nacht entstanden.

Wie SAP EWM zu dem wurde, was es heute ist

SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) ist ein Softwaresystem, das für die Verwaltung komplexer Lagerabläufe und Logistikprozesse entwickelt wurde. Es geht weit über die einfache Bestandsverfolgung hinaus, denn es hilft bei der Koordination von Warenbewegungen, der Verwaltung von Arbeitsaufgaben und der Verknüpfung von Lagerabläufen mit Produktionsaktivitäten.

Vor SAP EWM nutzten Unternehmen SAP Warehouse Management (SAP WM), ein Werkzeug, das in den 1990er Jahren eingeführt wurde. SAP WM wurde entwickelt, um grundlegende Lagerfunktionen zu unterstützen: Lagerung, Kommissionierung, Einlagerung und Bestandsverwaltung. Es funktionierte viele Jahre lang gut, vor allem in einfacheren Lagerkonfigurationen.

Als jedoch die Lieferketten immer globaler und die Produktion immer zeitkritischer wurde, stieß SAP WM an seine Grenzen. Es fehlte an Flexibilität und Tiefe, um größere, schnellere und dynamischere Abläufe zu unterstützen.

Als Reaktion darauf brachte SAP im Jahr 2005 SAP EWM auf den Markt. Dabei handelte es sich nicht nur um eine aktualisierte Version von WM, sondern um ein neues System für Unternehmen, die eine detailliertere Kontrolle über ihre Lager benötigten. EWM bot eine bessere Unterstützung für Umgebungen mit hohem Volumen, eine erweiterte Aufgabenverwaltung und eine engere Integration mit der Produktions- und Transportplanung.

Heute entwickelt sich SAP EWM ständig weiter. Es unterstützt dezentralisierte und eingebettete Bereitstellungsoptionen innerhalb von SAP S/4HANA. EWM gilt als die führende Lagerverwaltungslösung im SAP-Ökosystem für komplexe Szenarien, einschließlich derer in Produktionsumgebungen.

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SAP EWM und SAP WM: Was sind ihre Hauptunterschiede?

Mit der Skalierung des Lagerbetriebs und der Umstellung auf S/4HANA sind die Funktionen von SAP WM nicht mehr in der Lage, die modernen Anforderungen zu erfüllen, so dass die erweiterten Funktionen von SAP EWM eine strategische Notwendigkeit darstellen.

Lassen Sie uns den Unterschied zwischen den beiden Systemen definieren. SAP WM verarbeitet grundlegende Lageranfragen innerhalb des älteren SAP ECC-Systems. SAP EWM hingegen wurde für die moderne SAP S/4HANA-Landschaft entwickelt und bietet fortschrittliche Lösungen für so arbeitsintensive Vorgänge wie Bestandskontrolle, Lagerverwaltung und Ressourcenplanung.

Darüber hinaus lässt sich EWM mit anderen Supply-Chain-Modulen wie Qualitätsmanagement (QM) und Transportmanagement (TM) integrieren, um die Logistikmanagement-Fähigkeiten von Unternehmen in großem Umfang zu verbessern.

Der Mainstream-Support für SAP ECC und seine kompatiblen Module, einschließlich SAP WM, endet im Dezember 2025 (für diejenigen, die erweiterten Support erworben haben, endet er im Dezember 2027). Daher ist der Wechsel zu SAP EWM von entscheidender Bedeutung. Einen detaillierten Vergleich der Funktionen von WM und EWM finden Sie in unserem Artikel.

Wie SAP EWM Produktionslager transformiert

Nachdem wir die Hauptunterschiede zwischen SAP EWM und SAP WM definiert haben, wollen wir nun sehen, welche spezifischen Prozesse EWM in einem Produktionslager verbessert. Schließlich geht es nicht nur um die Lagerung, sondern die Lösung sorgt für eine konsistente Synchronisation zwischen dem Lager und den Produktionshallen.

Direkte Integration mit der Fertigung

EWM ist direkt mit den Modulen zur Produktionsplanung und -ausführung (SAP PP/PP-PI) verbunden. Anhand von Dokumenten wie der Produktionsmaterialanforderung (PMR) wird analysiert, welche Komponenten wo und wann benötigt werden. Anschließend wird ein einziger, durchgängiger Workflow erstellt - von der Auftragserstellung bis zur Materiallieferung.

Just-in-time-Komponentenverarbeitung

EWM automatisiert das Routing von Rohstoffen und Komponenten vom Hauptlager zur PSA
(Production Supply Area) - neben der Montagelinie. Durch die Unterstützung verschiedener Bereitstellungsmethoden (z. B. Teile erstellen, Teile freigeben) wird sichergestellt, dass die Materialien zur richtigen Zeit geliefert werden - genau dann, wenn sie benötigt werden - und so Ausfallzeiten aufgrund von Komponentenmangel vermieden werden.

Automatisierte Verbrauchsbuchung

Wenn die Produktion meldet, dass ein Produkt fertiggestellt ist, kann EWM automatisch den Verbrauch von Komponenten aus dem Bestand verbuchen. Auf diese Weise bietet EWM Aktualisierungen in Echtzeit, die manuelle Eingaben ausschließen, Fehler reduzieren und eine genaue und konsistente Aufzeichnung gewährleisten.

Effiziente Handhabung von Fertigwaren

EWM rationalisiert den Eingang von Fertigwaren, indem es selbstständig Einlagerungsaufgaben erstellt und den Mitarbeitern den optimalen Lagerplatz empfiehlt. Außerdem werden Aufgaben für Qualitätsprüfungen festgelegt, um sicherzustellen, dass fertige Produkte sofort für den Versand an den Endkunden verfügbar sind.

Intelligente Bestands- und Aufgabenverwaltung

Im Gegensatz zu einfachen Lagersystemen ermöglicht SAP EWM die Bestandsverfolgung auf Lagerplatzebene - in Echtzeit. Diese Fähigkeit ist für alle, die mit Rohstoffen arbeiten, von entscheidender Bedeutung, da sie eine genaue Bestandszählung ermöglicht, ohne die Produktionsfristen zu beeinträchtigen. Das heißt, das System generiert und priorisiert automatisch Aufgaben (wie das Auffüllen der Produktionslinie) auf der Grundlage des tatsächlichen Bedarfs, der Regeln und der verfügbaren Ressourcen.

Optimierung von Arbeit und Ressourcen

EWM verfolgt KPIs für produktionsbezogene Lageraufgaben und hilft Managern dabei, den Personaleinsatz zu optimieren, Engpässe im Materialfluss zu erkennen und Schichten entsprechend zu planen, um Produktionspläne und -termine einzuhalten.

Verwaltung von Yards und Docks

Um den Produktionsprozess am Laufen zu halten, müssen die Manager sicherstellen, dass die Rohstoffe ohne Verzögerungen in die Anlage gelangen. Mit der EWM-Funktion "Yard Management" können sie die Ankunft und das Entladen von LKWs effizient koordinieren. Das System weist die Materialien den richtigen Docks zu und gewährleistet so einen reibungslosen, rechtzeitigen Fluss zum Lager und zur Produktionslinie.

Analysen für die Produktionslogistik

Mit den detaillierten Berichten von EWM, die den gesamten Produktionsfluss abdecken, können die Manager die Fertigstellungszeiten für jede Aufgabe abschätzen, die Bewegung der Waren zur und von der Produktionslinie verfolgen und Engpässe (falls vorhanden) im Prozess sofort erkennen. Diese Daten tragen dazu bei, die Effizienz der Interaktion zwischen dem Lager und den Produktionsanlagen zu verbessern.

Vorteile der EWM-Implementierung in Produktionslagern: Die Erfahrung von LeverX

Die Implementierung von SAP EWM in einem Produktionslager steigert die Prozesseffizienz und damit letztlich auch das Ergebnis. Die Vorteile lassen sich am besten anhand von Beispielen aus der Praxis belegen. Lassen Sie uns die Fälle von LeverX untersuchen, die zeigen, wie EWM neue und bisher ungenutzte Möglichkeiten für Unternehmen erschlossen hat.

Transparenz, Zeiteffizienz und vollständige Konformität

In Anlehnung an die GMP/FDA-Standards unterstützten wir einen weltweit tätigen Pharmahersteller bei der Verbesserung der Rückverfolgbarkeit seiner Rohstoffe über alle Produktionseinheiten hinweg. In der Vergangenheit führten die manuellen Prozesse zu Produktionsverzögerungen und stellten ein Compliance-Risiko dar.

Durch die Implementierung von SAP EWM automatisierten wir die lagerinternen Abläufe, den Warennachschub und das Materialhandling mit barcodebasierter Verarbeitung vollständig.

Die Ergebnisse waren:

  • Eine Steigerung der Mitarbeiterproduktivität um 35 %.
  • Eine um 15 % schnellere Erstellung von Materialtransferanforderungen.
  • 40 % weniger Materialbewegungen im Lager.
  • 100%ige Einhaltung der GMP- und FDA-Anforderungen.

Mehr Details.

Echtzeit-Transparenz und Flexibilität in der Lieferkette

Manuelle Planung und unzusammenhängende Systeme führen häufig zu Engpässen bei Komponenten, die die Produktion zum Erliegen bringen.

Ein großer Automobilzulieferer kämpfte mit ineffizienten Lagerabläufen (manuelle Verfahren und verstreute Systeme), die die Produktion zum Stillstand brachten, und wandte sich mit dieser Herausforderung an LeverX.

Im Rahmen dieses Projekts zur digitalen Transformation implementierte LeverX SAP EWM, um die Ausführung von Aufgaben in Echtzeit durch ein adressbasiertes Lagersystem, RF-basierte Transaktionen, die Verfolgung von Behältern, die Kontrolle der Lagerbilanz und eine intelligentere Behälterverarbeitung einzuführen.

Die Ergebnisse waren:

  • Eine 10-prozentige Reduzierung der Gewinneinbußen aufgrund von Komponentenmängeln.
  • Ein Rückgang der Lagerbestandstage um 3 % verbesserte den Cashflow.
  • Bessere Lagertransparenz und reibungslosere Abläufe.

Lesen Sie mehr über das Projekt.

Herausforderungen bei der EWM-Einführung

Die Vorteile sind zwar überzeugend, aber wie bei jeder größeren Systemeinführung ist auch bei SAP EWM eine gründliche Vorplanung erforderlich, um potenzielle Herausforderungen vorherzusehen und sie nach Möglichkeit zu vermeiden. Um Ihre derzeitige Lagerumgebung erfolgreich auf EWM umzustellen, brauchen Sie mehr als nur eine Softwareinstallation; Sie müssen ein umfassendes Projekt durchführen, das die Technologie, die Prozesse und die beteiligten Mitarbeiter einbezieht.

Zu den wichtigsten Herausforderungen gehören:

  • Komplexität der technischen Integration: Nach der Integration erfordert die Sicherstellung eines nahtlosen Datenaustauschs zwischen EWM und Ihren bestehenden Unternehmensplattformen wie ERP, MES und/oder WCS ein umfassendes technisches Know-how.
  • Re-Engineering und Personalschulung: Die Implementierung eines neuen Systems erfordert häufig eine Umgestaltung der bestehenden Arbeitsabläufe und führt fast zwangsläufig zum Widerstand der Mitarbeiter, die sich an die alten Verfahren gewöhnt haben.
  • Nicht-angepasste Umgebungen: Ein gewöhnliches Produktionslager hat einzigartige Anforderungen an die Bestandsverwaltung und den Betrieb, die von den EWM-Basiskonfigurationen möglicherweise nicht abgedeckt werden.
  • TCO (Gesamtbetriebskosten): SAP EWM ist ein umfassendes System, das erhebliche Investitionen in Support, Lizenzen und Erweiterungen (auch bei Skalierung) erfordert.

Ein erfahrener Implementierungspartner verfügt über bewährte Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Wir bei LeverX lösen komplexe Integrationsprobleme, erleichtern die Benutzerakzeptanz durch Workshops und Schulungen vor Ort und passen das EWM-System an Ihre Bedürfnisse an, um den ROI zu maximieren.

Wie man mit SAP EWM anfängt

Ihr Weg zu SAP EWM hängt von Ihrer aktuellen IT-Landschaft und Ihrem Geschäftsszenario ab. Eines bleibt jedoch in allen Fällen gleich: Alles beginnt mit der Einrichtung der richtigen SAP S/4HANA-Umgebung, sei es eine Migration von einem Altsystem wie SAP WM oder eine digitale Transformation manueller Arbeitsabläufe.

Je nach Ihren Geschäftsanforderungen wählen Sie zwischen On-Premise-, Cloud- oder hybriden Bereitstellungsmodellen. Sobald die Grundlage geschaffen ist, können Sie EWM entweder mit grundlegenden oder erweiterten Funktionen implementieren, je nach betrieblicher Komplexität und Zielen.

Schlussfolgerung: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Transformation von Produktionslagern mit SAP EWM

Wie Sie sehen, ist SAP EWM ein leistungsstarkes Werkzeug, das verschiedene Lagerverwaltungsfunktionen umfasst. Produktionslager entscheiden sich für EWM aus Gründen der Prozessautomatisierung, der Kostenoptimierung durch Minimierung des Arbeitsaufwands und der verbesserten Betriebskontrolle.

Neben der technischen Einrichtung hängt eine erfolgreiche EWM-Implementierung von den folgenden Schlüsselfaktoren ab:

  • Geschäftsziele, die Sie mit der Implementierung erreichen wollen
  • Sorgfältige Planung aller Projektphasen, vom Entwurf bis zur Einführung
  • Aktive Einbindung der Mitarbeiter in den Einführungsprozess
  • Qualifizierte EWM-Implementierungsexperten
  • Kontinuierliche Anpassung des Systems an sich ändernde Geschäfts- und Marktanforderungen

Da Trends wie KI, Robotik und IoT die Industrielandschaft weiter prägen, wird die Rolle von SAP EWM wachsen. Das System wird neue Möglichkeiten zur Integration mit innovativen Technologien bieten, und Unternehmen, die diese Möglichkeiten nutzen, werden auf dem dynamischen Markt immer einen Wettbewerbsvorteil haben.

Wie LeverX helfen kann

Benötigen Sie Unterstützung bei der Einführung von SAP Warehouse Management von Grund auf? Möchten Sie von SAP WM auf EWM migrieren? Oder haben Sie bereits SAP EWM im Einsatz und wollen dessen Leistung verbessern? Dann sind Sie bei uns genau richtig.

Wir von LeverX haben Hunderte von Unternehmen aus verschiedenen Branchen beim Aufbau, der Migration und der Feinabstimmung ihrer Abläufe mit SAP unterstützt. Mit über 950 abgeschlossenen Projekten im Rücken bringt unser Team praktische Erfahrung mit - und nicht nur Vorlagen.

Wir helfen bei:

  • End-to-End-Einführung von SAP EWM
  • Migration von SAP WM zu EWM, einschließlich Daten- und Prozesstransfer
  • Optimierung und Anpassung aktueller SAP EWM-Setups
  • Integration von EWM mit anderen SAP-Modulen wie TM, PP oder MM
  • Anpassung von Cloud-, Hybrid- oder On-Premise-Bereitstellungsmodellen
  • Und andere SAP-bezogene Anfragen

Sprechen Sie mit uns!

https://leverx.com/de/newsroom/streamlining-warehouse-operations-with-sap-ewm
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