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Eine Expertenmeinung zu den Themen, die heute im deutschsprachigen Raum im Mittelpunkt stehen und sowie zu den SAP-Lösungen und Innovationen, von denen die Unternehmen schneller profitieren können.

Clemens Kretschmer: Vier Jahre sind zu wenig, um weiter mit der S/4HANA Migration zu warten

Am 22.-23. März 2023 fanden die DSAG-Technologietage in Mannheim statt. Das ist eine der wichtigsten deutschsprachigen Veranstaltungen, die die relevantesten Entwicklungen und Trends rund um SAP im Technologiebereich beleuchtet. 

Welche Themen standen dort im Mittelpunkt und über welche Herausforderungen erzählten die Unternehmen? Welche Funktionalität der IT-Lösungen ist heute im deutschsprachigen Raum wichtig und welche Unternehmen und Branchen können von diesen Innovationen schneller profitieren? Diese und andere Fragen hat Clemens Kretschmer, Head of Business Development in der LeverX GmbH und Experte mit 30-jähriger Erfahrung bei Fragen der Digitalisierung und  Optimierung von Geschäftsprozessen, beantwortet. 

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Foto: Clemens Kretschmer, Head of Business Development in der LeverX GmbH

Sie haben die DSAG-Technologietage 2023 besucht. Wie hat Ihnen die Veranstaltung gefallen und was waren die Fokusthemen?

DSAG ist die deutschsprachige SAP-Benutzergruppe, die über 5000 SAP-Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfasst. Deshalb betrafen alle besprochenen Themen und Fragen die SAP-Lösungen in unterschiedlichen Branchen. Unter dem Schwerpunkt dieses Events standen aber zwei Fokusthemen: Cybersecurity und Migration auf SAP S/4HANA

Die Tatsache, dass Cybersecurity zu den Hauptthemen geworden ist, ist keine Überraschung. In 2022 wurden viele Unternehmen zu Opfern der Datenverletzung; das kostete sie Milliarden Euro. Deshalb wurde besonderes Augenmerk bei der Veranstaltung daher auf Garantien und Sicherheitsplanungen sowie Investitionen in diesem Bereich gelegt.

Über die Migration auf S/4HANA wurde, nach meiner Einschätzung, auf der DSAG-Pressekonferenz deshalb ausführlich berichtet, weil nur 30% aller SAP-Kunden in der DACH-Region schon auf SAP S/4HANA  migriert haben. Die restlichen 70% fangen ihre Migrationsprojekte erst heute an oder haben damit überhaupt noch nicht gestartet. 

Dies ist aber ein hoher Anteil. Warum beeilen sich Unternehmen nicht, auf SAP S/4HANA zu migrieren?

Ich denke, dass sie darauf hoffen, dass SAP den Support des klassischen SAP ECC-Systems noch über 2027 verlängern wird. Aber Jürgen Müller, Chief Technology Officer and Executive Board Member bei SAP SE, machte es bei seiner Keynote klar: nach 2027 wird es keine Verlängerung des SAP-ECC-Supports geben.

Angesichts dieser Nachricht kann ich mit Sicherheit sagen, dass vier Jahre zu wenig sind, um weiter zu warten. 

Warum? Welche Herausforderungen können dabei entstehen?

Nach Schätzungen helfen das SAP S/4HANA-System und seine innovativen Lösungen, den Umsatz um 20% zu steigern, Geschäftsprozesse um 70% zu automatisieren und andere für die Produktion wichtige Indikatoren zu verbessern. Die Migration auf SAP S/4HANA ist ein langfristiges Projekt, das, nach Schätzungen von SAP, zwischen 12 bis 18 Monaten dauern könnte. Außerdem ist vor dem Start eines Migrationsprojekts eine technische Analyse der aktuellen Kundensysteme erforderlich, die bis zu sieben Monate dauern kann. In der LeverX Geschichte gibt es einen Fall, bei dem wir die Migration für SAP S/4HANA Enterprise Management mit PP/DS Funktionalität für unsere Kunden aus der Verpackungsbranche in 6 Monaten abgeschlossen haben. Aber wie gesagt, jedes Projekt ist sehr individuell und man braucht auch die Zeit, um es zu evaluieren und durchzuführen. 

Je länger Unternehmen warten, desto weniger Ressourcen werden ihnen zur Verfügung stehen. Unter den Ressourcen meine ich die Experten und IT-Fachleute, die man für solch ein Projekt braucht. Wenn sich mehrere SAP ECC-Kunden entscheiden, ihre Migrationsprojekte gleichzeitig zu starten, so denke ich, wird es schwierig werden, einen verfügbaren, erfahrenen System-Integrator zu finden. 

Wir bei LeverX beraten ständig Unternehmen und versuchen eben solche Details zu erklären — in der individuellen kostenlosen Beratung, die man hier anfragen kann. Und auch während der Veranstaltungen, an denen unsere Experten teilnehmen. Die nächsten sind Hannover Messe 2023 (17.-21.04.) und auf  SAP Sapphire in Barcelona (24.05.2023). Unseren Eventkalender kann man hier finden und gerne ein Treffen mit uns vereinbaren. 

Falls wir über einen erfahrenen System Integrator sprechen, welche Kriterien muss er erfüllen? Gibt es eine Check-Liste dazu?  

Ja, bestimmt gibt es einige. Doch der einzige Punkt, den ich nennen möchte, lautet “das Team und seine Erfahrung”. Und dies sollte ein Team von hochqualifizierten Experten sein, die über umfangreiches Fachwissen und Verständnis für die Branche der Kunden und ihrer Schwachstellen verfügen. 

Ich führe eines der LeverX-Projekte zur Migration auf SAP S/4HANA an. Unser Kunde ist Hersteller des Gesamtspektrums von Leicht- und Nutzfahrzeugen. Er wollte alle seine Geschäftsprozesse unter einem gemeinsamen ERP-System vereinen. Die Fragmentierung der Prozesse aller Abteilungen verursachte Unterbrechungen in der Lagerverwaltung, der Auftragsabwicklung, der Versorgung von Montagelinien und der Ressourcenplanung. Der Kunde wollte auch papierbasierte Prozesse digitalisieren und die Handarbeit in allen Prozessen minimieren.

All diese Funktionalität findet man in SAP S/4HANA. Diese Lösung ermöglichte es unseren  Kunden, funktionsübergreifende Prozesse in der Organisation einzurichten, die Arbeit von Lager-, Sales-, Finanz-, Produktions-, Analyse- und Marketingabteilungen zu integrieren und papierbasierte Abläufe zu digitalisieren.

Was ich damit sagen will, ist, dass die Arbeit des LeverX-Teams auf einer branchenübergreifenden Erfahrung basiert sowie auf der 20-jährigen Zusammenarbeit mit SAP, die durch über 950 erfolgreiche Projekte in verschiedenen Branchen bestätigt wird. Durch diese tiefgreifende Expertise kann unser Team Unternehmen dabei helfen, solche Indikatoren zu erreichen. 

Als Beispiel führen Sie die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens aus der Automobilindustrie an, die untrennbar mit Lieferketten verbunden ist. Heute steht dieser Geschäftsbereich vor ständigen Störungen. 

Ich würde es nicht als Störungen bezeichnen, sondern als die neuen Herausforderungen, die wegen der vielen globalen Änderungen, einschließlich der Pandemie-Zeit, verursacht werden und einen neuen Zugang zu den bestehenden Prozessen erfordern. 

Hier ist die SAP S/4HANA-Lösung. Sie hilft Unternehmen, auch in unvorhergesehenen Situationen resilient zu bleiben und die Kontinuität der Prozesse sicherzustellen, darunter Lieferkettenprozesse. Darüber hinaus bietet SAP eine breite Palette von Lösungen, die Unternehmen helfen, Lieferkettenprozesse zu automatisieren und ein integriertes und transparentes Ökosystem zu bilden. 

Wenn wir über spezifische Lösungen sprechen, dann kann ich SAP Transportation Management, SAP Extended Warehouse Management, SAP Yard Logistics und andere nennen. Zusammen bilden sie SAP Digital Supply Chain (SAP DSC). SAP DSC ist Teil von SAP S/4HANA, die unabhängig von anderen Lösungen die Anforderungen in den Bereichen Logistik, Fertigung, Planung und Betrieb abdeckt.

Als der Shanghai International Seaport aufgrund der Covid-19-Pandemie geschlossen wurde, hatte dies starke Auswirkungen auf die Lieferketten in der DACH-Region und führte zu einer deutlichen Steigerung sowohl der Transportkosten als auch der Preise für Waren in Geschäften. 

Aus verschiedenen Gründen befindet sich die Supply-Chain-Industrie weiterhin in der Situation,  nach alternativen Logistik-Routen suchen zu müssen. Die SAP DSC-Lösungen können Unternehmen bei dieser Aufgabe helfen. 

Aber das ist nicht alles, was SAP DSC Unternehmen anbieten kann. Die Ergebnisse, die unsere Kunden mit SAP DSC erzielt haben, lassen keinen Raum für Zweifel an der Effektivität und dem Nutzenpotenzial von SAP DSC. 

Hierzu einige Beispiele:

  • Minimierung der Transportkosten um 7,7%
  • Um 87,5% schnellere Lieferplanung
  • Verkürzung der Auftragsbearbeitungszeit zwischen 5-15%
  • Einsparungen bei den Frachtkosten um 5-15%

Und das sind nicht alle Kennzahlen, die Unternehmen mit SAP DSC erreichen können. Und das ist nur eines der vielen Beispiele, die wir haben. Die Ergebnisse können natürlich je nach Branche, Geschäftsanforderungen des Kunden und Marktfaktoren variieren. Aber eins steht fest: die IT-Lösungen, die im Unternehmen die Prozesse qualitativ umgestalten, sind heute ein Muss. Und das LeverX-Team ist immer bereit, das Beste aus der Investition unserer Kunden in SAP herauszuholen. 

 

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