SAP Extended Warehouse Management und die Lagerfunktionalität für Fertigungsunternehmen entwickeln sich ständig weiter. Lesen Sie unseren neuen Artikel, um neue Wachstumspunkte zu erfahren.
Wie SAP EWM die Lagerverwaltung in der Fertigungsindustrie verbessert
In der dynamischen Landschaft der modernen Fertigungsindustrie, in der Präzision und Effizienz an erster Stelle stehen, ist eine effektive Lagerverwaltung ein Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg. Stellen Sie sich eine Symphonie nahtlos aufeinander abgestimmter Prozesse vor – von den Rohstoffen bis zu den fertigen Produkten – die alle harmonisch synchronisiert sind, um die Marktanforderungen zu erfüllen. Hier steht die Konvergenz der Technologie, insbesondere von Enterprise Resource Planning (ERP) und modernen Lagerverwaltungssystemen, im Mittelpunkt.
In diesem Artikel befassen wir uns mit der ERP-gestützten Lagerverwaltung und zeigen auf, wie die Implementierung automatisierter Systeme die Fertigungslogistik revolutioniert.
Lagerverwaltung in der Fertigung
Die Lagerhaltung ist das Herzstück der Fertigungs- und Lieferkettenprozesse. Von den Rohstoffen bis zu den Fertigerzeugnissen befinden sich in den Lagern alle Materialien, die zur Durchführung der erforderlichen Prozesse benötigt werden.
Die Lagerverwaltung umfasst verschiedene Aufgaben und dient als entscheidendes Bindeglied zwischen den verschiedenen internen Unternehmensbereichen. Im Wesentlichen befasst sich die Lagerverwaltung mit drei zentralen Fragestellungen innerhalb der Warenlagerung:
Was? Rationalisierung von Speicherprozessen, die Zuweisung, Verlagerung und Abruf umfassen.
Wo? Effizientes Auffinden von Artikeln innerhalb des Lagers.
Wie viel? Sofortiger Zugriff auf wichtige Lagerkennzahlen, einschließlich Mindest-, Nachbestellungs- und Höchstbestandsmengen.
Diese Facetten unterstützen wichtige Unternehmensprozesse wie die Kommissionierung und die Bestandsverwaltung und bilden die Grundlage für einen reibungslosen Ablauf.
Zu den Merkmalen moderner Lagerverwaltungssysteme gehören:
- Steuerung aller intralogistischen Prozesse vom Wareneingang bis zum Versand
- Dokumentation und Optimierung dieser Prozesse, um möglichst wenig Ware einzulagern, weniger Ressourcen und Personal für die Lagerhaltung zu benötigen und stets eine termingerechte Lieferung an den Endkunden zu gewährleisten
Wichtige Prozesse der Lagerverwaltung in Fertigungsunternehmen
Ein Lagerverwaltungssystem beinhaltet zusätzliche Funktionen zur Steuerung und Optimierung von Systemzuständen. Im Gegensatz zur reinen Bestandsverwaltung geht ein intelligentes Lagerverwaltungssystem so weit, dass der gesamte innerbetriebliche Materialfluss mit modernsten Technologien abgebildet wird. Schauen wir uns die kritischen Prozesse im Lagerbetrieb an.
1. Entgegennahme und Kontrolle
Der erste Schritt stellt die Qualität und Genauigkeit der eingehenden Materialien sicher, legt damit den Grundstein für eine reibungslose Produktion und verhindert mögliche Störungen. Dabei werden die eingehenden Waren entgegengenommen, geprüft und die Mengen mit den Bestellungen abgeglichen.
So funktioniert es: Bei der Anlieferung von Rohstoffen prüft ein Fertigungsunternehmen die Qualität und Menge jedes einzelnen Artikels, bevor es das Bestandssystem aktualisiert. Während dieses Prozesses kann das Unternehmen autonom fahrerlose Transportfahrzeuge (AGVs) einsetzen, um eingehende Sendungen aus Lastwagen oder Containern zu entladen. Ausgestattet mit Sensoren und Navigationssystemen können AGVs durch enge Räume navigieren und die Waren zum vorgesehenen Inspektionsbereich transportieren, was die manuelle Arbeit reduziert und den Entladevorgang beschleunigt.
2. Einlagerung und Aufbewahrung
Im Rahmen dieses Prozesses optimiert das Unternehmen die Organisation der Bestände, indem es die Zugänglichkeit maximiert und die Abrufzeiten minimiert und so die betriebliche Effizienz insgesamt steigert. Die Waren werden auf der Grundlage vorher festgelegter Kriterien bestimmten Lagerorten zugewiesen, wodurch Platz und Zugänglichkeit optimiert werden.
So funktioniert es: Neu eingetroffene Komponenten werden auf der Grundlage ihrer Eigenschaften und der Häufigkeit ihrer Verwendung in die dafür vorgesehenen Behälter im Lager eingelagert. Mithilfe von Roboterarmen, die mit fortschrittlichen Sensoren und Algorithmen ausgestattet sind, analysieren die Hersteller den verfügbaren Lagerplatz und bestimmen die optimale Platzierung der Artikel. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Artikel so gelagert werden, dass der Platz optimal genutzt wird, wodurch Platzverschwendung und der Bedarf an übermäßigen Lagerflächen reduziert werden.
3. Kommissionierung und Verpackung
Das Team für die Auftragsabwicklung wählt Produkte aus dem Lager aus, stellt sie zu Bestellungen zusammen und verpackt sie dann für den Versand. Die Lagerleiter arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass die kommissionierten Artikel mit den Auftragsspezifikationen übereinstimmen und dass genaue Bestandsaufzeichnungen geführt werden.
So funktioniert es: Bei der Erfüllung von Kundenaufträgen werden die Artikel aus den Regalen entnommen, gruppiert und vor dem Versand in Kartons verpackt.
4. Bestandskontrolle
Die Aufrechterhaltung genauer Lagerbestände zur Vermeidung von Fehlbeständen oder Überbeständen erleichtert jedem Fertigungsunternehmen eine effiziente Bestandsverfolgung und Kostenverwaltung. Bestandsmanager und Beschaffungsteams nutzen historische Daten und Markttrends, um die künftige Nachfrage vorherzusagen und Artikel nach ihrem Wert und ihrer Bedeutung zu kategorisieren, was eine bessere Zuweisung von Ressourcen ermöglicht.
So funktioniert es: Beim Cycle Counting zählt ein Fertigungsunternehmen jeden Tag eine Teilmenge von Artikeln, um genaue Bestandsaufzeichnungen zu führen.
5. Versand und Dokumentation der Aufträge
Ein ordnungsgemäßer Versandprozess gewährleistet eine genaue Auftragsabwicklung, eine korrekte Dokumentation für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und ein positives Kundenerlebnis. Hersteller bereiten Versandaufträge vor, stellen sicher, dass die richtigen Artikel enthalten sind und ergänzen sie mit den erforderlichen Unterlagen.
So funktioniert es: Bevor die Produkte an Kunden versandt werden, überprüft das Versandteam den Inhalt der Bestellung, erstellt Versandetiketten und Lieferscheine. Die heutigen Cloud-basierten Plattformen ermöglichen es allen Beteiligten, einschließlich Kunden und Logistikpartnern, von überall aus auf Bestell- und Versandinformationen zuzugreifen. Dies fördert Transparenz und Zusammenarbeit im Versandprozess.
6. Retourenmanagement
Das Unternehmen bestimmt die geeigneten Maßnahmen (Nacharbeit, Entsorgung, Wiederauffüllung), minimiert den Abfall und führt genaue Bestandsaufzeichnungen.
So funktioniert es: Wenn Kunden fehlerhafte Produkte zurücksenden, prüft das Fertigungsunternehmen die Artikel, stellt fest, ob sie repariert werden können, und aktualisiert den Bestand entsprechend.
Wie SAP die Lagerverwaltung revolutioniert
Die Einführung automatisierter Systeme ist ein umfangreiches Unterfangen, das sorgfältige Arbeit erfordert. Die Funktionalität des Lagerverwaltungssystems sollte sich nahtlos an die spezifischen Voraussetzungen des Lagers anpassen, was die zentrale Rolle einer methodischen Prüfung und einer sorgfältigen Softwareauswahl unterstreicht.
SAP, ein weltweit führender Anbieter von Software zur Steuerung von Geschäftsprozessen, steht in dieser technologischen Landschaft an vorderster Front. Mit dem Ziel, den Informationsfluss in Unternehmen zu verbessern, entwickelt SAP Lösungen, die über die Normen der Branche hinausgehen. Dazu gehört das SAP Extended Warehouse Management System (SAP EWM), das sich als Industriestandard herauskristallisiert hat und mit dem sich automatisierte und manuelle Lagervorgänge innerhalb des SAP-Rahmens in beispielloser Weise steuern lassen.
SAP EWM-Einführung in Fertigungsbetrieben
Mit SAP EWM können Unternehmen alle Warenbewegungen zentral steuern und den Anwendern Werkzeuge zur Überwachung der Lageraktivitäten an die Hand geben. Diese Fähigkeit ist besonders für diskrete Hersteller von entscheidender Bedeutung. Im Folgenden werden die wichtigsten Vorteile der Einführung von SAP EWM aufgeführt, die für die Fertigungsindustrie besonders vorteilhaft sind:
- Rationalisierte Produktionsintegration:
SAP EWM ist nahtlos in die Fertigungsprozesse integriert und stellt sicher, dass Rohstoffe, Komponenten und Fertigwaren für die Produktion verfügbar sind. Die Echtzeittransparenz der Lagerbestände reduziert Ausfallzeiten und Verzögerungen.
- Verbesserte Transparenz der Lieferkettenlogistik:
SAP EWM bietet einen umfassenden Überblick über die Bestände an mehreren Standorten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Produktionsstätte. Dank der umfassenden Transparenz können Hersteller ihre Supply-Chain-Entscheidungen optimieren und sicherstellen, dass die richtigen Materialien rechtzeitig zur Verfügung stehen.
- Effiziente Ressourcenzuweisung:
Mit den fortschrittlichen Optimierungsalgorithmen von SAP EWM können Hersteller Lagerflächen intelligent zuweisen und dabei Faktoren wie Artikelmerkmale, Umschlagshäufigkeit und Platzverfügbarkeit berücksichtigen. Dies führt zu einer effizienten Raumnutzung und verbesserten Lagerlayouts.
- Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit:
SAP EWM bietet robuste Qualitätskontrollfunktionen, die es Herstellern ermöglichen, Inspektionsprozesse durchzusetzen. Die integrierte Rückverfolgbarkeit hilft dabei, die Einhaltung von Vorschriften und Normen zu gewährleisten.
- Hervorragende Auftragsabwicklung:
SAP EWM optimiert die Kommissionier- und Verpackungsprozesse durch fortschrittliche Algorithmen, was eine genauere Auftragserfüllung ermöglicht. Dies führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit und letztlich zu einem besseren Ruf der Marke.
SAP EWM: Ein Beispiel aus der Praxis
LeverX hat ein Beispiel, das zeigt, warum es wichtig ist, ein geeignetes Softwaresystem sorgfältig zu analysieren und auszuwählen.
SAP EWM Greenfield-Implementierung für ein Pharmaunternehmen
Das Hauptziel der Software-Implementierung war die Rationalisierung der Produktions- und Logistikabläufe durch den Einsatz der hochmodernen Lösung SAP S/4HANA.
Wie konnte SAP helfen?
Das Projekt umfasste verschiedene Anpassungen und Integrationen bis hin zum SAP EWM Warehouse Management Monitor und der Nutzung der Radiofrequenztechnologie für Be- und Entladeprozesse. Dies ermöglichte eine Routenermittlung auf der Grundlage bestimmter Konditionstechniken und erleichterte die Erstellung von Touren für verschiedene Betriebsszenarien.
Ergebnisse:
- Einhaltung der GMP- und FDA-Pharmastandards von 100 %
- Automatisierung von manuellen Materialverteilungs- und Abrechnungsprozessen
- Steigerung der Produktivität des Lagerpersonals um bis zu 35 %
- Reduzierung des Zeitaufwands für die Bearbeitung von Materialtransportaufträgen um bis zu 15 %
Nach der erfolgreichen Implementierung des SAP EWM-Projekts konnte das Pharmaunternehmen seine Kerngeschäftsziele umfassend erreichen.
Darüber hinaus wurde mit einer tadellosen Einhaltungsrate von 100 % der strengen GMP- und FDA-Pharmastandards ein außergewöhnlicher Meilenstein erreicht, was die robusten Fähigkeiten des Systems zur Einhaltung von Vorschriften unterstreicht. Eine entscheidende Veränderung wurde auch durch die Automatisierung der manuellen Materialverteilungs- und Buchhaltungsprozesse erreicht, die eine neue Ära von rationalisierten Abläufen, reduzierten Fehlern und erhöhter Produktivität einläutete.
Schlussfolgerung
Fertigungsunternehmen können eine harmonische Mischung aus Flexibilität und Kontrolle erreichen, indem sie die Vorteile von SAP EWM strategisch nutzen. Der symbiotische Ansatz ermöglicht es Unternehmen, Kosten zu senken, die Ressourcenzuweisung zu optimieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeit zu verbessern. Mit beschleunigten Lagerprozessen als Kernstück kann sich die Branche auf eine Zukunft mit optimierten Abläufen, gesteigerter Effizienz und einem grüneren Fußabdruck freuen.